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Unnötig aber berechtigt: GTV unterliegt erstmals in dieser Saison

SG GFC Düren 99 – Gürzenicher TV 22:21 (14:11)

Am 11. und gleichzeitig letzten Spieltag der Hinrunde trat Gürzenich bei den Nachbarn von Düren 99 an. Hatten die Gastgeber die Aufeinandertreffen der Vorsaison relativ klar für sich entscheiden können, deutete bei dem nun anstehenden Derby Vieles auf eine enge Angelegenheit hin, ging der GTV doch als Tabellenführer in die Partie gegen die zweitplatzierten 99er.


Während die Gäste den Kader mit 14 Akteuren füllten, bot Dürens Trainer gezielt nur 11 Spieler auf. Diese drückten der Partie allerdings zunächst in aller Deutlichkeit den Stempel auf. Zwar gelang Gürzenich die erste Führung zum 0:1, dann lief aber erst einmal überhaupt nichts mehr. 99 ging äußerst entschlossen zu Werke, fackelte offensiv nicht lange und legte auf ein deutliches 6:1 vor.

Zwar konnten sich die Gäste diverse freie Würfe erspielen, scheiterten aber am glänzend startenden Dürener Torhüter, eine Reihe technischer Fehler taten ihr übriges. Noch eklatanter war der Auftritt der besten Defensivreihe der Liga, die ansonsten so stabile Formation der Gürzenicher agierte viel zu passiv und zwang die Mannschaft bereits nach rund acht gespielten Minuten zur ersten Auszeit und einem Torwart-Wechsel.

Nur langsam fanden die Grün-Weißen in die Partie, bis zum 8:3 konnte sich offensiv lediglich Dennis Steven in Szene setzen und erfolgreich einnetzen. Immerhin verlieh Gürzenichs Torhüter Wüffel der Defensive nun deutlich an Stabilität und merzte die weiterhin großen Abwehrlücken durch mehrere Paraden aus.

Über 9:5 lief man bis zum 12:8 dem Kontrahenten hinterher, bevor man endlich ein wenig Zugriff fand. Kurz vor der Pause gelang der Anschluss zum 13:11, mit einem Strafwurf stellte Düren dann den Halbzeitstand her. Trotz der enormen Fehlerquote war man also weiterhin in Schlagdistanz und hatte die Möglichkeit, den Rückstand im zweiten Durchgang weiter zu verkürzen.

Nur kurzzeitig spielte Gürzenich dann auf gewohntem Niveau. Bis zur 37. Minute drehte man die Partie auf 15:16 und hätte das Momentum nun ausnutzen müssen. Was dann aber folgte war eine absolut kopflose Spielweise des Tabellenführers, der den Sieg nun erzwingen wollte. Praktisch jeder Angriff wurde frühzeitig aus aussichtsloser Position abgeschlossen, oftmals kam es gar nicht erst zum Abschluss, da man – überspitzt formuliert – mehr technische Fehler fabrizierte als bis dato in der gesamten Hinrunde. Resultierend daraus erzielte der GTV zwischen 37. und 56. Minute schier unfassbare zwei Treffer.

Dass man dennoch im Spiel blieb, hatte man einzig und allein dem eigenen Torhüter zu verdanken, der nahezu alles parieren konnte, was auf seinen Kasten kam, ein gutes Dutzend hundertprozentiger Chancen, darunter mehrere Dürener Tempogegenstöße, inklusive. So fielen bis zur 50. Minute lediglich fünf weitere Tore(18:18), die letzten Spielminuten sollten also die Entscheidung bringen.

Leider produzierte der GTV-Angriff weiterhin nichts Zählbares, so dass Düren vier Minuten vor Ende auf ein scheinbar vorentscheidendes 21:18 davonziehen konnte. Aus dem Nichts traf dann Hergarden mit einem Verzweiflungswurf für Gürzenich, nach einem weiteren Gästetreffer war beim Dürener Ballbesitz rund 60 Sekunden vor Ende noch einmal alles drin. Tim Geerken stahl den nervösen Gastgebern nun tatsächlich noch einmal den Ball und netzte 35 Sekunden vor Abpfiff zum 21:21-Ausgleich ein.

99-Trainer Harms nutzte die verbliebene Auszeit zur letzten Absprache, die fruchten sollte. Mit 20 Sekunden auf der Uhr fasste sich der beste Feldspieler des Abends Ruegenberg ein Herz und traf ansatzlos zum 22:21. Gürzenich versuchte über eine schnelle Mitte den unmittelbaren Ausgleich zu erzwingen, scheiterte mit dem letzten Wurfversuch aber kläglich. Die verbleibenden Sekunden spielte 99 trotz Manndeckung souverän runter und konnte sich über den äußerst knappen Endstand und die errungene Tabellenführung freuen.

Auf Gürzenicher Seite war die Ernüchterung über die eigene Leistung nach Abpfiff entsprechend groß. Auch wenn die Niederlage unter´m Strich aufgrund der schlechtesten Leistung der Hinrunde in Ordnung ging, da war wieder einmal deutlich mehr drin. Eine eklatante Anfangsphase und ein ideenloser Auftritt in den letzten 20 Minuten sorgten letztlich dafür, dass man erstmals nach acht Monaten in einem Pflichtspiel den Kürzeren zog.

Nicht zum ersten Mal in dieser Spielzeit gab man in letzter Minute wichtige Punkte ab, statt der absolut möglichen Herbstmeisterschaft muss man sich in einer unglaublich engen Spitzengruppe nun aber erst einmal mit dem dritten Tabellenplatz begnügen und startet denkbar intensiv ins neue Jahr, mit Partien in Brand und gegen BTB Aachen. Kommendes Wochenende muss Team I aber erst einmal in Eschweiler antreten und spielt um den Einzug ins Pokalfinale.

Es spielten: Fischer(1.-7.), Wüffel(8.-60.) – Steven(6/1), Meisen(4), Ludwigs(3), Harth(2), Seibert(2), Geerken(1), Hassel(1), N.Hergarden(1), Jansen(1), Göldner, Switula

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